General, Probe & Musik!

veröffentlicht am 29. Februar 2024 12:00 Uhr

Bad Elster/CVG. Im Rahmen der derzeitigen Probearbeiten zum 7. Symphoniekonzert »Ein Fest für Smetana!« am morgigen Freitag im König Albert Theater Bad Elster, haben wir den Dirigenten, GMD Florian Merz, kurz zum Programm befragt, um etwas mehr über die musikalische Orchesterarbeit im Vorfeld zu erfahren. Viel Vergnügen!

Welche Stelle des Konzerts sollte das Publikum besonders beachten und warum?
Das ist bei diesem Programm eine sehr schwere Frage, besteht doch das heute Aufgeführte aus sehr vielen schönen und/oder interessanten Stellen! Aber als studierter Trompeter gibt es dann doch eine Stelle, die ich hervorheben möchte: in »Wallensteins Lager« gibt es eine Stelle, da schläft musikalisch alles und ganz plötzlich erklingt eine Trompetenfanfare zum Morgenappell. Was passiert? Alle schlafen weiter! Erst der zweite, intensivere Weckruf gelingt zielorientiert.

Welche Einzeichnung in Ihren Partituren von heute ist Ihnen besonders wichtig?
Smetana ist für mich der Komponist, der am deutlichsten notiert, wie etwas genau klingen soll – wenn doch bloß alle Komponisten so (gewesen) wären! Da es aber auch für mich neue bzw. unbekannte Werke sind, muss ich mir für jedes Werk einen genauen Plan einzeichnen.

Wenn Sie einem der Komponisten eine Frage stellen könnten: Welche Fragen würden Sie wem stellen?
Lieber Bedřich, warum und mit welchem genauen Ziel hast Du die Themen »Hakon Jarl« und »Wallensteins Lager« vertont? Stimmt meine Sichtweise bzgl. der musikalischen Analyse und der Deutung, was im »Lager« genau passiert? Ich hoffe, dass zumindest das Publikum meine Story versteht.

Wenn Sie an die Königlichen Anlagen Bad Elster in Gänze denken: Zu welchem Ort würde das heutige Programm noch passen?
Im Sommer gehört diese Musik repräsentativ ins Freie, in die Natur: ich würde den Musikpavillon am Badeplatz nehmen!

Mit Blick auf Ihre anstehenden Dirigate: Worauf freuen Sie sich gerade am meisten?
Am 5. April darf ich meine erste Ring-Oper dirigieren – Wagners »Das Rheingold«. Darauf freue ich mich ganz besonders! Das Werk selbst kenne ich seit über 40 Jahren, sehe es aber heute anders als früher – heute eher als fließende, spannende Geschichte, anstatt – wie früher - zu starr »deutsch«. Und am 1. Mai eröffnen wir unseren 27. Chursächsischen Sommer. Anlässlich des 120. Todestages von Antonín Dvořák stehen nur Werke dieses Meisters auf dem Programm, darunter auch dessen sehr selten gespielte, erste Symphonie. Und wenn ich diese dirigiert habe, bin auch ich ein privilegierter Dirigent, der alle neun Dvořák-Symphonien dirigieren durfte. Danke Bad Elster!

Herr Merz, wir danken Ihnen für dieses Probeninterview!