Mathias Kiesling (Flöte)

  • Mathias Kiesling

    Will die kleinste Bebung des Atem hörbar machen:
    Mathias Kiesling

Alter: 39

Familienstand: ledig

Wohnort: Leipzig

Tätigkeit:

  • Flötist im Hauptberuf auf historischen Instrumenten des 18. bis 20. Jahrhunderts in Orchester, Kammermusik und als Solist
  • Tonmeister im Nebenberuf mit besonderer Affinität zu »historischen Instrumenten« aus der Mitte des 20. Jahrhunderts

Was war Ihr erste, einschneidende Berührung mit Musik?
Mit Musik bin ich praktisch aufgewachsen, da ja beide Eltern Musiker sind und sogar das gleiche Instrument spielen, nämlich Violine. Das Musizieren bei uns zu Hause und die Proben und Konzerte, zu denen ich schon als ganz kleines Kind manchmal mitkommen durfte haben mich sicher ganz entscheidend geprägt.

Was ist für Sie persönlich das besondere an ihrem Instrument?
Ich liebe einfach den Klang der Flöte, der so direkt aus dem Atemstrom entsteht wie bei keinem anderen Instrument und selbst die kleinste Bebung des Atems hörbar macht. Außerdem gibt es einfach so wunderbare Soli in der Orchesterliteratur, dass ich mir kaum etwas schöneres vorstellen kann.

Was war für Sie bisher das schönste Konzerterlebnis in Bad Elster?
Ich erinnere mich sehr gern an ein Programm mit der Schottischen Sinfonie von Mendelssohn und dessen Hebriden-Ouvertüre mit historischen Instrumenten, das ich vor einigen Jahren hier mit der Chursächsischen Philharmonie spielen durfte.

Die Chursächsische Philharmonie Bad Elster ist für mich…?
... ein vertrauter Ort, an dem ich viele sehr wertvolle Erfahrungen als Musiker sammeln durfte und darf.

Welchen Komponisten assoziieren Sie mit Bad Elster bzw. der Chursächsischen Philharmonie?
Eigentlich keinen Bestimmten. Es ist vielmehr die Vielfalt der Stile und des jeweils dazu passenden Instrumentariums, was für mich das Besondere dieses Orchesters ausmacht und eine hohe Flexibilität von jedem einzelnen Musiker verlangt.

Auf welchen Komponisten könnten Sie auf der einsamen Insel nicht verzichten?
Auch wenn es wie ein Allgemeinplatz klingt, aber es ist für mich ganz klar die Musik Johann Sebastian Bachs! Alle Komponisten,
die wir heute im klassischen Musikbetrieb spielen sind großartige musikalische Geister gewesen, die meisten von ihnen  außergewöhnliche Genies. Bach aber ist in jeder Beziehung unbegreiflich, unfassbar, überirdisch.

Warum sollte man öfter ein klassisches Konzert besuchen?
Wo sonst erlebt man etwas so persönliches, das doch von so vielen individuellen Menschen hervorgebracht wird, etwas so gewaltiges ohne daß man davon eingeschüchtert wird, etwas so altes, was doch so vibrierend lebendig und neu ist, eine Gemeinschaft, in welcher der Einzelne aufgeht ohne sich in ihr zu verlieren, etwas so vielfältig Schönes, dass die edelsten Regungen in jedem Zuhörer hervorzurufen vermag?

Welches Credo würden Sie jungen Nachwuchsmusikern auf dem Weg geben?
Mach es zu Deinem Beruf, wenn es wirklich eine Berufung für Dich ist! Dann aber gib niemals Deine Ideale auf! Denn sie werden auf die Probe gestellt werden!

Welche Frage hätten Sie gern in diesem Steckbrief noch beantwortet?
»...und was machen Sie eigentlich tagsüber?«

Herr Kiesling, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!